Dr. Oetker Stories

Willkommen auf dem Klimahof

Im Rahmen des Projekts "Klimahöfe" wird der Frage nachgegangen, wie Milch klimafreundlicher erzeugt werden kann.

Willkommen auf dem Klimahof

12.12.2025 Nachhaltigkeit

Wir brauchen Milch für zahlreiche Dr. Oetker Produkte – ob für Kuchen und Desserts oder im Käse auf der Pizza. Bei der Produktion von Milch entstehen allerdings relativ viele Klimagase. Gemeinsam mit sechs engagierten Partnerbetrieben und Moers Frischeprodukte möchten wir uns die Milchproduktion genau anschauen und neue Wege gehen: Wie kann Milch klimafreundlicher erzeugt werden? Ein Blick auf das Projekt „Klimahöfe“.

Klimaschutz auf dem Milchviehbetrieb

Es ist ein kühler Morgen im Münsterland. Auf dem Hof Holtkamp brummt das Leben: Kühe werden gefüttert und gemolken, Stallungen gereinigt, und auf dem Acker blitzen die ersten Sonnenstrahlen über die noch feuchten Gräser. Was hier wie funktioniert und was zukünftig anders werden soll – das zeigen uns heute Hermann und Hendrik Holtkamp, Landwirte in neunter und zehnter Generation auf dem Hof. Und so machen wir uns auf den Weg: An jeder Ecke wird deutlich, wie viel Leidenschaft, Technik und Wissen hier zusammenkommen – von der Überlegung, welches Futter am besten ist, bis zur effizienten Gülleverwertung. Die Landwirte erklären, welche Fragen sie sich beim Thema Klimaschutz auf dem Milchviehbetrieb stellen. Und wir sehen, wie Landwirtschaft und Klimaschutz Hand in Hand gehen können.

Was umfasst das Projekt „Klimahöfe“?

Das Projekt „Klimahöfe“ umfasst sechs Partnerbetriebe, die die Molkerei Moers Frischeprodukte in Moers beliefern. Sie sollen zeigen, welche Möglichkeiten ein Milchviehbetrieb hat, um den CO₂-Fußabdruck der Milch zu senken. Über drei Jahre (2026–2028) finanzieren die Molkerei Gropper und Dr. Oetker hier ein Pilotprojekt, das von der Landwirtschaftskammer NRW begleitet wird. Gemeinsam mit den Betriebsleitern der Partnerbetriebe werden Maßnahmen zur Verbesserung der Klimabilanz getestet, deren Umsetzbarkeit, Kosten und die Wirkung aufs Klima sowie das Tierwohl bewertet und anschließend Erfahrungen ausgetauscht.

Acht Personen stehen auf einer Wiese vor Bäumen und schauen nach vorne.

Das Projektteam „Klimahöfe“ (v.l.): Steffen Berchtold (Gropper), Katharina Hackstein (Molkerei Moers Frischeprodukte), Simon Ickerott (Landwirtschaftskammer NRW), Matthias Fried (Molkerei Moers Frischeprodukte), Xian Tian, Elias Schwenk, Alexander Sack und Jan Bethge (alle Dr. Oetker).

Warum das wichtig ist?

Ungefähr 20 % unseres jährlichen „Corporate Carbon Footprint“ wird durch die CO₂ Emissionen von Milchprodukten – vom Käse auf unseren Pizzen bis zu Frischeprodukten wie PAULA Pudding – verursacht. Dabei spielt der Rohstoff Rohmilch eine ausschlaggebende Rolle. Wir benötigen sehr viel Milch – und deren Produktion ist recht emissionsstark. Daher möchten wir zukünftig daran arbeiten, dies möglichst klimaeffizient zu tun.

Was wir tun können

Bei der Herstellung von Milch entstehen unterschiedliche Klimagase: Methan wird in großem Umfang bei den Verdauungsprozessen der Kühe frei, Lachgas bei der Lagerung von Gülle sowie beim Anbau von Futtermitteln. Kühe, die viel Milch geben sollen, brauchen Ergänzungsfuttermittel, die aufgrund der aufwändigeren Verarbeitung und der zum Teil längeren Transportwege oft eine schlechtere Klimabilanz haben.

Mögliche Stellschrauben für eine klimafreundlichere Milch

  1. Fütterung: regionale Futtermittel sowie heimische, eiweißreiche Futtermittel oder Zusätze, die die Methanbildung reduzieren.
  2. Futtererzeugung: bspw. Nutzung von Technologien zur besseren Lagerung und Verteilung von Dünger und Gülle, die klimaschädliche Gase reduzieren.
  3. Tierhaltung: Erhöhung des Tierwohls und moderne Stallsysteme, die durch eine Steigerung der Effizienz die Emissionen senken.
  4. Jungviehaufzucht: Optimierung der Futterversorgung und Stallgestaltung.
  5. Nährstoffmanagement: Mistverwertung über Biogasanlage, Ansäuerung von Gülle für eine bessere Düngung.
  6. Energieeinsatz: Nutzung erneuerbarer Energien auf den Höfen, z.B. durch Photovoltaik oder Biogas und Maßnahmen zur effizienteren Nutzung von Energie, wie bspw. durch modernere Fahrzeuge und Maschinen.
  7. Kooperation & Wissenstransfer: Gemeinsame Pilotprojekte mit landwirtschaftlichen Betrieben schaffen konkrete Lösungen, die später auf größere Teile der Lieferkette übertragen werden können.

»Nachhaltigkeit gelingt nur im Miteinander. Deshalb investieren wir in dieses Pilotprojekt und unterstützen unsere Landwirtinnen und Landwirte dabei, neue Ideen für klimafreundlichere Milch zu testen, zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Der direkte Austausch, das gemeinsame Lernen und die konkrete Umsetzung auf den Höfen machen dieses Projekt wertvoll für uns alle.«

Heinrich Gropper, Inhaber und Geschäftsführer Molkerei Gropper

»Wir möchten gemeinsam mit unseren Partnerbetrieben und Gropper zeigen, dass nachhaltige Veränderungen möglich sind und wir Genuss und Klimaschutz verbinden können. Es stimmt mich positiv, wie engagiert und zielgerichtet unsere Klimahöfe vorgehen.«

Claudia Willvonseder, Mitglied der Geschäftsführung bei Dr. Oetker

Schon gewusst?

  • Für ein Kilogramm Käse brauchen wir etwa 10 Liter Milch.
  • Milch macht etwa 20 % unseres Corporate Carbon Footprints aus.
  • 1 Liter Milch verursacht im Schnitt rund 1 kg CO₂e – je nach Haltung und Fütterungmehr oder weniger. Das bedeutet: Die Gesamtheit der Treibhausgase, die dieProduktion von 1 Liter Milch verursacht, hat die gleiche Klimawirkung wie 1 kg CO₂.
  • Das Futter macht bis zu 30 % des Product Carbon Footprint der Milch aus.
  • Milch liefert hochwertiges Eiweiß, Calcium und Vitamine. Entscheidend für die Weiterverarbeitung ist der Fettgehalt – je nachdem eignet sich die Milch besser zur Herstellung von Käse oder beispielsweise Sahne.
  • In Deutschland gibt es rund 47.000 Milchviehbetriebe – meist von Familien geführt.

Eine Kuh liegt im Stroh.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Katharina Ahnepohl

Pressesprecherin Nachhaltigkeit